BA-Thesis W19/29 | Molespitze Osthafen

Robert Leiding


R1

Vor dem Hintergrund einer stark gestiegenen Nachfrage nach temporär genutztem Wohnraum sollte in exponierter Lage auf der Molenspitze im Osten Frankfurts ein Hostel entstehen. Direkt an der Einfahrt in den industriell genutzten Osthafen gelegen, ist das Grundstück und das darauf zu entwerfende Gebäude diversen Einflüssen ausgesetzt: Dem Main mit seinen Hoch- und Niedrigwasserphasen, dem Schiffsverkehr sowie einem stark befahrenen Kreisel “im Rücken” des Gebiets.

Die Antwort lag in einer klaren Gebäudegeometrie, angemessenen Höhenentwicklung sowie der Schaffung eines weiteren Mainzuganges, von denen in der Stadt bisher nur wenige existieren. Seinen Namen “R1” erhält das Hostel durch den Ort: Am Riedgraben 1.

Über einen Unterschnitt & den durchgezogenen Bodenbelag wird der Besucher auf Höhe des Kreiselgebäudes in das Foyer geleitet, das als Treffpunkt dient über raumhohe Fenster einen Ausblick auf den Main anbietet. Darüber staffeln sich weitere acht Vollgeschosse in denen Hostel- & Boardinghouse-Bewohner in jeweils vier unterschiedlich konfigurierten Zimmertypen untergebracht werden können. Außerdem findet sich auf jeder Etage eine andere Nutzung für die Gemeinschaft, wie zwei Küchen, ein Fitnessraum oder ein Kino. Das Dach soll als begrünter Garten einen weiteren Anziehungspunkt darstellen und dient mit seiner Beleuchtung bei Nacht als „Leuchtturm“. Die beiden Untergeschosse sind von drei Seiten belichtet und beinhalten neben Office Räumen, ein Restaurant, das ganz Frankfurt offensteht und den neu geschaffenen Mainzugang mit Promenade direkt bespielt und den Sockel des quadratischen Gebäudes durchlässig werden lässt.

Der Stahlbetonskelettbau wird mittels Pfahlfundamenten gegründet. Mit einer vorgehängten roten Aluminium-Glas-Fassade wird der Raumabschluss gebildet, mittels Lisenen die Vertikalität betont und eine regelmäßige Gliederung erreicht.